Finde ich ganz interessant. Und er hat sicherlich nicht unrecht. Ich finde allerdings, dass er sich die Frage gefallen lassen muss, was er denn Ursprünglich gedacht hat in welche Richtung die Branche geht?
Ein Unterhaltungsprodukt richtet sich nach anderen Kriterien als ein Kunstwerk. Das ist im Film so, in der Musik und eben auch bei Spielen. Wer Kunst machen möchte, kann nicht erwarten, damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu können.
Sobald man damit Geld verdienen möchte, muss man eben aber auch ein Produkt entwickeln, welches genau tut, was die Kunden wollen: Unterhalten.
Sicherlich, Innovationen im Gameplay muss bei AAA Spielen inzwischen mit der Lupe suchen. Und was Gewalt angeht hat er natürlich auch recht. Die westliche Welt führt da eine ganz eigenartige Doppelmoral.
AAA Titel bieten aber auch Chancen, auf die er nicht eingeht: Kaum ein Indie Spiel wird in der Lage sein, eine Geschichte so intensiv in so atemberaubenden Bildern zu erzählen. Die großen Puplisher haben nun mal die Kohle, die besten Artists zu buchen, die dann auch tolle Designs entwerfen.
Ein großes Problem der Spielewelt sind meiner Meinung nach aber nicht nur Geldgeile Puplisher, sondern auch die Konsumenten. Nicht, weil sie (mich eingeschlossen) Einheitsbrei der Innovation vorziehen. Sondern weil sie (mich ausgeschlossen) hauptsächlich Schüler oder junge Erwachsene sind, die weder einen Bezug zur Arbeit eines Spieleentwicklers noch zu den Sorgen eines solchen haben und auch selbst noch nicht wissen, was es bedeutet, für seine Arbeit bezahlt zu werden. Ich halte Spieler im generellen für ein undankbares Pack, die keinerelei Ahnung haben, was es bedeutet ein Spiel zu entwickeln.
Dazu kommt das zunehmend verbreitete Gefühl, dass digitale Werke kein Geld wert sind. Sei es durch Free 2 Play (von dem ich selbst fleißig gebrauch mache, aber noch nie für etwas gezahlt habe), verramschte Games (Humble Bundles etc.), Kostenlose Software, Musik Streaming (Spotify, Youtube) usw.
Das ist für den Kunden zunächst einmal alles toll, führt aber glaube ich dazu, dass immer weniger Menschen bereit sind, die Urheber finanziell zu Unterstützen oder deren Arbeit zu wertschätzen.
Als jemand, für den das Erstellen von 3D Content Studienschwerpunkt war, stellt sich mir natürlich auch die Frage, ob ich nicht in die Spielebranche will. Aber momentan sieht es in der Branche ja wirklich nicht so rosig aus...