Rage interessiert mich auch sehr. Bei dem im golem Artikel eingebundenen Video ( ich weis, es ist alt) stört mich allerdings der Tiefenschärfe Effekt. An sich halte ich das für den richtigen Weg, Tiefenunschärfe ist ja auch mit der Grund warum videofähige DSLRs (Canon 5D MKII ) so beliebt sind. Filmlook eben. Nur wirkt diese Unschärfe in dem Video sehr unnatürlich und auf mich eher störend. Sie wirkt wie ein Gaußscher Weichzeichner. Richtige Kameraunschärfe sieht aber anders aus.
Vielleicht noch ein paar Worte zu Stalker, das ich vor Vampire durchgespielt habe. Zumindest durchgespielt im Sinne von ein paar der Endsequenzen erreicht. Sehr beeindruckend finde ich die sehr glaubwürdig und detailverliebt umgesetzten Landschaften. Es wiederholen sich keine Gebäudeanordnungen wie jetzt in Fallout 3. Grafisch finde ich die Innenräume besser, da kommen eben auch mehr Glanzeffekte zum Einsatz. Die Außenlevels sehen technisch nicht mehr ganz aktuell aus.
Das ist allerdings nicht der Grund, warum es diese Welt nicht geschaft hat, mich wirklich in ihren Bann zu ziehen. Ich vermisse vor allem Charaktere. Es gibt eigentlich garkeine richtigen Personen, die eine Geschichte zu erzählen haben oder mir ans Herz wachsen und dadurch einzigartig und glaubwürdig werden. Die Figuren bleiben zu jeder Zeit bloße NPCs, die mir sagen, wo ich als nächstes hinlaufen soll. Besonders deutlich wird das an der Rangliste im PDA, die ein Überbleibsel vom ursprünglich geplanten Freie-Welt-System der eigenständig handelnden Computerstalker zu sein scheint. Ich mach brav meine Quests und lande dadurch automatisch auf Platz eins, ohne auch nur mit einem einzigen der in der Liste vertretenen Stalker je in Konkurrez getreten zu sein.
Dieses Fehlen von Identifikationsfiguren führte bei mir dazu, dass ich keinerlei Anreiz hatte die Nebenquests zu machen, wobei diese zum Teil auch denkbar ungünstig aufgebaut sind. Wenn ich mich für eine Nebenquest über mehrere Distrikte hin und her bewegen muss, und dass auch noch zu Fuß, dann artet das doch mehr in Stress aus, als dass es Spaß macht. Schade finde ich bei den Abschnitten auch die Übergänge zum jeweils nächsten Distrikt. Man verlässt den Einen, der optisch mit dem Einstiegspunkt des nächsten überhaupt nicht mehr übereinstimmt. Zumindest Teilweise.
Toll finde ich die Waffen, wie auch das Kämpfen an sich (von der KI mal abgesehen). Man merkt, dass die Entwickler Counterstrike Fans sind. Mit einem Headshot sterben die Gegner sehr schnell, aber genauso schnell kann man auch selbst drauf gehen. Auch gibt es das Durch-Die-Wände Schießen. In der Alpha, die mit dem fertigen Spiel nichts zu tun hatte, hatten sie sogar die Counterstrike Sounds für die Waffen benutzt
A propos Valve. Sehr nett fande ich den Gag mit dem PDA den man einem toten Stalker abluchst. Der PDA gehört einem gewissen Gordon, der sich darüber aufregt, nach der ganzen Sauerei in einer Forschungseinrichtung namens Mesa jetz hierhin versetzt worden zu sein, wo er seine Brechstange doch lieber durch Sturmgewehr austauschen würde.
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Schön finde ich auch die Bezüge zum Film Stalker (Wunschgönner, Aussehen der eigenen Spielfigur, eine der Endsequenzen).
Alles in Allem finde ich Stalker ein schönes Spiel, das mich aber nicht so recht gepackt hat. Durch die nicht vorhandenen Charaktere wird viel Potential verschenkt, das durch die schöne Lanschaft und auch sehr ordentlich erzählten Story durchaus vorhanden ist.